Auferstehung Jesu, Vergleich zwischen Paulus und Klaus-Peter Jörns

Im folgenden Text möchte ich mich mit den verschiedenen Deutungen zur Auferstehung Jesu Christi beschäftigen. Dafür vergleiche ich die Vorstellung des Apostels Paulus` mit der des evangelischen Theologen Klaus-Peter Jörns.

Die allgemein bekannte Vorstellung vertritt auch Paulus im 1.Kor 15. Nach dieser sei Jesus am dritten Tag auferstanden. Die Sünde der Menschheit wurde vergeben. Laut Paulus habe einer den Tod, also die Sünde, gebracht (Adam) und einer dementsprechend das Leben zurückgebracht (Jesus Christus). Die Taufe symbolisiere diesen Neuanfang. Ebenso wie Jesus gestorben und mit einem Körper frei von Krankheit und Sünde auferstanden sei, verwandle man sich durch die Taufe. Der Weg zu Gott wurde durch Jesus bereitet und durch die Taufe jedem einzelnen Menschen hinzugefügt. Paulus argumentiert des Weiteren, dass es ohne Jesu Auferstehung keinen christlichen Glauben geben könne. Wäre Jesus nicht auferstanden, wäre er namenlos geblieben und seine Botschaft hätte sich nicht verbreitet. Die Predigt, dessen Hauptinhalt die Auferstehungshoffnung ist, wäre gelogen. Die Menschen hoffen darauf, dass ihre Sünden vergeben wurden und dass sie nach ihrem Tod so zu Gott kommen. Diese Hoffnung findet man auch im Glaubensbekenntnis wieder. Ebenso ist ein großer Bestandteil des christlichen Glaubens, dass Jesus alle Feinde und Hindernisse überwindet. Dies würde den Tod beinhalten. Zusammengefasst gäbe es, laut Paulus, keine christlicher Glaube ohne Jesu Auferstehung.
Im Gegensatz zu dieser Meinung steht die von Klaus-Peter Jörns. Er glaubt nicht an die Auferstehung Jesu. Dieses begründet er damit, dass Gott ein liebender Gott sei und somit kein Opfer fordere. Die Vorstellung eines Sühneopfers stellt er als nachträgliche Interpretation Paulus` dar. Die Opferkultur war in der jüdischen Religion weit verbreitet und findet sich im Alten Testament wieder (vgl. Gen 8,20). Dabei werden Speisen, aber auch Lebewesen geopfert, um  den Menschen mit Gott zu versöhnen. Jesus habe auch gegen die Opferkultur protestiert. Jesu Opferung am Kreuz wäre dieser aber wieder zugehörig. Dieses Argument unterstütze die bedingungslose Liebe. Die Liebe und auch die Vergebung Gottes habe keine Grenzen und sei an keine Bedingungen geknüpft. Aus diesem Grund müsse die Vergebung der Sünden ohne Jesu Aufopferung möglich sein. Jörns stellt Jesu Tod als letzten Punkt Gottes Vermenschlichung da. Zum Mensch sein gehöre die Sterblichkeit. Dies sei ein weiterer Liebesbeweis Gottes zu den Menschen. Die Auferstehung habe nicht im wirklichen Sinne stattgefunden. Vielmehr sei Jesus in den Jüngern lebendig geblieben, die die Botschaft Gottes in die Welt verbreitet haben (vgl. Mt 28, 19-20).

Ich denke, es gibt noch eine dritte Möglichkeit die Auferstehung Jesu zu betrachten. Ich persönlich bin der Meinung, dass es ist egal, ob Jesus tatsächlich auferstanden ist oder dieses nur ein Symbol ist. Ein Symbol für den Neuanfang mit Gott, befreit von den Sünden. Ich denke, dass die Hoffnung auf eine Auferstehung nach dem Tod bleibt. Ob das Leben dann so ist, wie wir es jetzt kennen, es nur im geistlichen Sinne eine Auferstehung gibt oder es ganz anders ist, weiß ich nicht. Das wird wohl für immer offen bleiben.
Meiner Meinung nach gibt es aber nicht nur eine Auferstehung nach dem Tod, sondern auch schon eine im Leben. Wenn man sich Gott zuwendet, z.B. durch die Taufe, werden einem die Sünden vergeben und man kann mit Gott leben. Auch dieses wird durch die Auferstehung Jesu symbolisiert. Sie verdeutlicht die eschatologische Hoffnung. In Teilen ist diese schon präsentisch, also im Leben, aber in Teilen ist sie auch noch futurisch, also kommt nach dem Tod. Deshalb denke ich, dass die Auferstehung ein wichtiger Bestandteil des christlichen Glaubens bleiben sollte.
Was haltet ihr von den verschiedenen Ansichten? Glaubt ihr, dass Jesus wirklich auferstanden ist?

Liebe Grüße
AMB
Quelle http://www.kath.ruhr-uni-bochum.de/imperia/md/content/nt/09.04.az-e.0.007.pdf

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