Auferstehungsglaube

Jesus ist Auferstanden. Ein Kerngedanke des Christentums, der das Christentum von anderen monotheistischen Religionen unterscheidet. Dabei ist für Naturwissenschaftler klar, dass er nicht wahrhaftig auferstanden sein kann, wie die Bibel es erzählt.

Evangelische Theologen wie Dorothee Sölle, Luise Schottroff und Gerd Lüdemann haben sich Gedanken gemacht, was der Auferstehungsglaube für Christen bedeutet.

In dem von Dorothee Sölle und Luise Schottroff 2001 veröffentlichten Text "Jesu Auferstehung", sprechen sie an, dass der Glaube an die Auferstehung Hoffnung bringt, Hoffnung ebenfalls aufzuerstehen. Der Tod habe nicht gewonnen, selbst wenn er durch jemanden herbeigeführt worden sei. Dabei hänge nach ihnen der Auferstehungsglaube nicht von den Naturwissenschaften ab, denn der Glaube an die Auferstehung sei das, was Menschen bewege und nicht die Frage, ob das Grab leer gewesen sei oder nicht.
Ein Teil des Auferstehungsglaubens bestehe darin, dass man durch die Auferstehung das ewige Leben erlange. Wir als Schöpfungen Gottes werden in seinem Buch stehen und von ihm nicht vergessen werden. So biete der Glaube an die Auferstehung auch die Hoffnung, nicht vergessen zu werden, selbst wenn sich kein Mensch mehr an einen erinnere.

Gerd Lüdemann hat sich in dem ebenfalls 2001 erschienenen Text "Fiktion oder Wirklichkeit?", damit auseinandergesetzt, wie der Glaube an die Auferstehung mit der Geschichte verbunden werden könne. Er ist der Meinung, dass es einem Selbstbetrug gleichkomme auf der einen Seite zu sagen, dass er wie jeder andere auch verwest sei und nur im Glauben auferstanden sei. Somit stelle sich die Frage, inwiefern der Glaube an die Auferstehung möglich sei, wenn diese Wissenschaftlich widerlegt worden sein.

Ich glaube, dass es bei dieser Frage nicht um den tatsächlichen Vorgang der Auferstehung geht, sondern vielmehr um die Hoffnung die dahinter steckt. Denn meiner Meinung nach ist eine leibliche Auferstehung nicht möglich, sondern vielmehr eine Auferstehung des Geistes. Diese Hoffnung ist das, was uns Menschen bewegt und uns die Hoffnung gibt nicht unwichtig zu sein und nicht einer von vielen. Denn wenn wir von Gott auferweckt werden, verschwindet die Angst vor dem Tod. Vor allem bei schweren Schicksalsschlägen kann so die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod helfen, helfen mit der Trauer zurecht zu kommen, helfen weiterzuleben.
Somit ist der Glaube an die Auferstehung nicht obsolet, denn er schenkt Hoffnung, dass alles gut werden wird und dass geliebte Menschen auch nach dem Tod nicht für immer verloren sind, dass man sie eines Tages wiedertreffen wird.

von MD


Quellen:

  • Religionsbuch Oberstufe (Cornelsen)

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