Bergpredigt Mt. 6 und 7:24-29

Die Bergpredigt scheint einer der zentralsten Texte des christlichen Glaubens zu sein. In ihr stellt Jesus radikale Forderungen auf, wie der Mensch bzw. Christ sein soll. Dabei stellt sich die Frage, in wiefern diese Forderungen erfüllbar sind.
Ich werde mich im Folgenden vor allem auf das sechste Kapitel des Matthäusevangeliums und die Verse 24 - 29 im siebten Kapitel konzentrieren.
Bei Mt. 6 spricht Jesus von der Almosengabe, vom Beten, Fasten und Schätzesammeln und Sorgen. Dabei fordert er, dass diese Dinge im Stillen gemacht werden. Denn Gott, der selber im Verborgenen sei, sehe dass, was im Verborgenen geschieht. Zudem gibt Jesus eine Vorlage zum Beten - das Vaterunser.
Die Forderung nach dem Sein des Menschen und nicht nur nach dem Tun ist eine radikale Forderung Jesu, denn für Gott reiche das Tun alleine nicht . Man solle nicht nur nach außen hin den Glauben leben, da so der Lohn nicht von Gott kommen wird. Handle man aber im Verborgenen wie Gott, so werde der Lohn von ihm kommen (Vgl. Mt 6:4). Das radikale an dieser Forderung ist, dass man nicht nur nach den Gesetzen handeln soll, sondern diese auch in sich, im Herzen leben soll. Gott fordert also einen absoluten Gehorsam.
Zudem predigt Jesus, dass die Vergebung der Sünden nur erfolgt, wenn man seinen Mitmenschen vergibt (Vgl. Mt 6:14). Man soll seinen Mitmenschen also verzeihen, und damit auch mit negativen Ereignissen abschließen. Dann wäre man bei seinem Tod mit sich und der Welt im Einklang und kann ganz ohne Hass ins Jenseits gelangen.
"Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, ist auch dein Herz." (Mt. 6:22-23)
Dieser Vers betont Jesus Auffassung, dass weltlicher Besitz und das Ansehen, welches man durch diesen erlangt nicht das ist, was im Himmel zählt. Denn weltlicher Besitz ist vergleichbar mit dem öffentlichen zeigen des Glaubens, ob es nun beim Beten oder Geben sei. Denn wenn die radikale Forderung Jesu, nach dem absoluten Gehorsam erfüllt ist, ist der kostbarste Schatz der Glaube an Gott.
"Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung  und der Leib nicht mehr als die Kleidung?" (Mt. 6:25b)
 Jesus macht offensichtlich, dass die Unterschiede zwischen den Menschen nicht auf die Lebenssituation bzw. den Wohlstand zurückzuführen sind denn es kommt nicht auf das an, was nach außen hin gezeigt wird, sondern auf das, was der Mensch in seinem Inneren trägt. Denn Gott sehe das was verborgen ist (Vgl. Mt. 6:18). 

In dem Gleichnis, welches Jesus zum Ende seiner Predigt erzählt, vergleicht er den Glauben mit dem Bau eines Hauses. Ist dieser Glaube stark, so hilft er einem durch schwierige Zeiten (Vgl. Mt. 7:25). Dabei stellt der Glaube eine feste Konstante dar, die in schwierigen Zeiten Halt gibt. Durch diese Konstante kann man sich auf andere Dinge zurückbesinnen und vielleicht in den Gleichnissen, die Jesus erzählt hat Anleitung finden, wie man mit den Situationen umgehen soll.

In der Bergpredigt steht im 6. Kapitel vor allem die Forderung nach absolutem Gehorsam im Vordergrund. Der Christ soll seinen Glauben für sich und nicht für die Öffentlichkeit ausleben und vor allem aus dem Herzen heraus glauben. Tut er dies, wird er von Gott im Jenseits dafür belohnt werden.

Von MD

Quellen:
  • Lutherbibel
  • Hans Küng: Christ sein (1976)

Kommentare

Beliebte Posts

Die Metapher "Salz und Licht" aus der Bergpredigt

Synoptische Vergleiche

Anagarika Govinda - Heil