Muhammad Asad - Heil

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Muhammad Asad 
"Heil [hat] nur eine Bedeutung [...]: nämlich ein Verschmelzen von Geist und Körper, Denken und Handeln, Neigung und tatsächlichem Verhalten zu einer harmonischen Einheit des Seins [...]." So denkt der zum Islam konvertierte Jude Muhammad Asad, der aufgrund seines Verstandes als bedeutendster Gelehrter des 20. Jahrhunderts gilt.


Das Heil des Menschen bestehe für ihn vor allem in der Einheit von Körper und Seele, durch diese Einheit gebe man sich Gott vollständig hin. Man handele nach dem Willen Gottes und damit sich selbst anderen und Gott gegenüber richtig. Das Heil erlange man aus islamischer Perspektive aber nicht alleine durch den Glauben, sondern nur wenn der Glaube sich auch in den Taten wiederspiegele. Das Ziel des Korans sei also durch die Einheit von Körper und Geist das rechtmäßige Handeln des Einzelnen aber auch die des Einzelnen in der Gesellschaft zu stärken. Durch das Erkennen des Göttlichen handele man ethisch gut und gelange somit zu einem Leben nach dem Tod.

Inwiefern widerspricht die christliche Heilvorstellung nun der muslimischen? Zum einen gehen Christen davon aus, dass das sich nicht nur auf das physische "heil sein" bezieht, sondern auch auf die Heilung von Körper und Geist. Das ist also wie im Islam. Die Menschen versöhnen sich durch das Heil und werden froh. Aber im Christentum hört die Vorstellung des Heiles an dieser Stelle nicht auf. Sie glauben, dass die Heilwerdung der Welt ein Prozess ist, in dem Gott nach und nach die Welt heil macht. Das Reich Gottes in dem die Welt "heil" ist, ist noch nicht da aber es sei bereits angebrochen (Lk 17;21-22). Hier zeigt sich die präsentische Eschatologie. Der Unterschied besteht also in der Art und Weise in der das Heil zu dem Menschen kommt. Im Christentum kommt es durch Gott und im Islam erlangt man das Heil durch das Handeln nach Gottes Willen.

Im Christentum gibt es verschiedene Ansichten zur Heilwerdung des Menschen, einige gehen davon aus, dass das Heil für alle gilt, andere wiederum sprechen von einer Heilwerdung bestimmter Menschen, dabei unterscheidet sich die zweite Form auch noch, ob das Heil bereits vorbestimmt ist, oder ob es durch Taten erlangt werden kann.

Das Heil ist also sowohl im Christentum, als auch im Islam die Einheit von Körper und Seele die zu rechtmäßigem Handeln führt und damit Frieden auf der Welt ergibt. Jedoch kommt das Heil im Christentum durch Gott und im Islam durch den Menschen. Somit kann nach Islamischem Glauben jeder das Heil erlangen. Im Christentum ist es je nach Gruppierung unterschiedlich, für wen das Heilwerden gilt.

MD


Quellen:

  • Religionsbuch Oberstufe (Cornelsen) S.30
  • www.ekd.de
  • www.muhammad-asad.de
  • Bibel
  • Bild: https://en.wikipedia.org/wiki/Muhammad_Asad#/media/File:Muhammad_Asad_addressing_Radio_Pakistan.jpg

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